Dezember 2014: Viva World Cup – Die Ausgestoßenen lassen sich nicht unterkriegen

Der Viva World Cup ist eine alle zwei Jahre stattfindende, inoffizielle Fußball-Weltmeisterschaft, bestimmt für Regions- undVolksauswahlen sowie Länder, die nicht Mitglied der FIFA (Weltfußballverband) sind. Die Veranstaltung wird vom Nouvelle Fédération Board ausgerichtet. Das erste Turnier fand im November 2006 in Okzitanien (südliches Drittel des romanisch geprägten Frankreichs) statt. Das türkische Nordzypern (Fußballverband KTFF), welches ursprünglich als Veranstalter bestimmt war, zog seine Kandidatur auf Grund politischen Drucks und Unstimmigkeiten mit dem NF-Board zurück und veranstaltete stattdessen den ELF-Cup (Abkürzung für Egalité, Liberté, Fraternité – den Slogans der französischen Revolution: Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit). Interessanterweise spielten bei dieser „abtrünnigen ELF“ z.B. neben Tibet und Grönland auch die offiziellen FIFA-Länder Kirgistan und Tadschikistan. Aktueller Titelträger ist die Autonome Region Kurdistan (Nordirak), das 2012 das Viva-Turnier gewann.

Die Vergessenen

Steve Menary hat für sein Buch „Outcasts! The Lands That FIFA Forgot“ eine Reise um den Globus angetreten, von Lappland bis Gibraltar und von Guernsey bis Tahiti. Auf über 200 Seiten berichtet er von Fußballteams, die sich vom Weltverband übergangen fühlen, von Verbänden, in denen sich die „Ausgestoßenen“ organisieren, und von Ölplattformen (!), die bei diesen Verbänden um Mitgliedschaft ersuchen.