Schul- und Hilfsprojekte von Theo Fritsche

Der Vorarlberger Bergsteiger Theo Fritsche, der u.a. auch alle höchsten Gipfel in allen Kontinenten bestiegen hat, nutzte seine Erfolge und die damit einhergehende Bekanntheit, um in Nepal Bildungs- und Nachhaltigkeitsprojekte zu initiieren. Das begründet er so: „Während meinen Expeditionen und Trekkingtouren in Nepal seit über zwanzig Jahren durfte ich die wunderbare Natur dieses Landes erleben. Aber nicht nur die Berge zogen mich immer wieder nach Nepal, das Kennenlernen der nepalesischen Kultur und der vielen lieben Menschen faszinierten mich und ließen mich immer wieder neue Kraft tanken. Schon seit längerer Zeit ist es mir ein Anliegen – ohne groß Werbung zu machen – diesen Menschen in Nepal etwas zurückzugeben. Nach dem Erdbeben von 2015 wurde die Unterstützung weiter verstärkt, insgesamt konnten Investitionen im Wert von über 1,5 Millionen EURO umgesetzt werden. 

Ein besonderes Bindeglied für verschiedene Projekte in Nepal ist der Nepali Sunil Krishna Shresta. Mit ihm ist die länderüberschreitende Zusammenarbeit erprobt und funktioniert seit vielen Jahren bestens!“ Neben Sunil Shrestha sind Nabin Parajuli, Dr. Sabine Parajoli und Sumba Sherpa ganz wichtige Helfer und Organisatoren vor Ort! Unterstützt wird Theo Fritsche vor allem auch von Vorarlberger Betriebswirt, Projektmanager und Bergsteiger Björn Berchtel, der die Kooperation so begründet: „Meine Reisen zogen mich aufgrund der interessanten Kultur und den sehr angenehmen Menschen immer wieder in verschiedene asiatische Länder. Als begeisterter Bergsteiger war auch Nepal ein großes Reiseziel. Ich war beeindruckt von der gewaltigen Bergwelt des Himalayas. Doch weit mehr hat mich die herzliche Art, Zufriedenheit und Ruhe der Menschen fasziniert. Durch einen Zufall war ich zweimal bei den Eröffnungsfeierlichkeiten der Schulprojekte von Theo mit dabei. Diese Erlebnisse waren für mich sehr prägend und der Ausschlag dafür, aktiv bei der Ausarbeitung von weiteren Projekten mitzuwirken. Bei meinen Besuchen konnte ich mich durch die Besichtigung aller verwirklichten Projekte und das Kennenlernen der Strukturen vor Ort persönlich von der Qualität der gesamten Organisation überzeugen. Die schlanke Struktur und die ehrenamtliche Arbeit aller Beteiligten gewährleisten, dass jeder Cent direkt in die Schulprojekte fließt. Meine heutige Mitarbeit bei den Schulprojekten sehe ich als sozialen Beitrag speziell für die Gesellschaft in Nepal, welche in vielerlei Hinsicht nicht unseren Wohlstand hat.“

Neun Schulprojekte

Insgesamt wurden bereits neun Schulprojekte für ca. 3.000 SchülerInnen verwirklicht. In der Folge stellen wir vier Schulen näher vor. 

Die Basuki Lower Secondary School,

die erste Schule, wurde 2007 eröffnet. Sie liegt ca. 25 km außerhalb von Kathmandu. Heute werden dort – angefangen vom Kindergarten bis zur 8. Klasse – insgesamt 235 Schüler unterrichtet. Der Schulweg der meisten Kinder verkürzt sich durch diese Schule enorm: Statt vier Stunden Fußmarsch auf gefährlichem Weg haben viele Kinder nur noch zwei Stunden zu gehen.

Die Gefahr des Schulweges ist nicht zu unterschätzen, besonders in der Monsunzeit, aber auch durch Tiere, u.a. gibt es in diesem Gebiet noch Tiger. Bei einem Schulbesuch durften Theo Fritsche und Björn Berchtel die Freude und die Dankbarkeit der Kinder erfahren. Voller Stolz präsentierten sie ihre Arbeiten, ihre Klassenräume, ihre Hefte und Laptops, die in den höheren Klassen auch hier verwendet werden.

Die Jana Bikash Secondary School (Theo Fritsche Schule II)

Dieses zweite Schulprojekt wurde in Anwesenheit von Theo am 25. Oktober 2010 eingeweiht. Sie entstand in der kurzen Bauzeit von nur knapp zwei Jahren. Während dieser Zeit bot dieses Projekt Arbeitsplätze für 10 bis 20 heimische Facharbeiter und 15 bis 25 Hilfsarbeiter. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 100.000 Euro.

Die Schule ist für ca. 420 Schüler ausgelegt und beschäftigt zwölf Lehrpersonen, davon werden acht von der nepalesischen Regierung und vier von den örtlichen Gemeinden bezahlt. Die Feierlichkeiten der Einweihung wurden von einem abwechslungsreichen Programm umrahmt, das von den Schülern, dem verantwortlichen örtlichen Komitee und den Dorfbewohnern mitgestaltet wurde. Die Pflanzung eines Baumes durch Theo Fritsche soll Symbol für Wachstum und Reifung sein, die den Kindern durch diese Schule gewährleistet werden. Für die Erhaltung dieses Projekts wurde ein Reparaturfond eingerichtet. Während der Eröffnungsfeierlichkeiten wurde von den Schülern schon eifrig dafür gesammelt, da sie meinten: “Wir haben so viel von euch bekommen, wir möchten für den Erhalt der Schule aus eigener Kraft sorgen!”

Schulprojekt III

20 km weiter von der Jana Bikash-Schule entfernt in – Richtung Tibet – entstand das 3. Schulprojekt, das 2012 fertig gestellt und am 27. Oktober im Beisein von Fritsche Theo und seinen Freunden eingeweiht wurde. Anstelle einer alten, renovierungsbedürftigen und viel zu kleinen Schule wurde ein neues Schulgebäude errichtet, das Platz für ca. 400 Kinder bietet. Es ist vorgesehen, dieses Gebäude auch anderweitig zu nützen wie zum Beispiel für die Erwachsenenbildung. Diese Schule ist in einer Grenzregion und hat für die Bevölkerung eine wichtige Bedeutung.

 

Schulprojekt IV

Die Westwing-Schule in der Nähe des Kinderhauses in Luhubu wurde bereits vor Jahren von der örtlichen Kommune gebaut, ist aber inzwischen viel zu klein für das große Einzugsgebiet. Die Erweiterung der Schule ist notwendig geworden. Damit dieses Bauvorhaben auch realisiert werden kann, haben sich die Verantwortlichen vor Ort bereit erklärt, für einen Teil der Kosten selber aufzukommen. Für die Erweiterung von drei Stockwerken war für das Theo-Fritsche-Projekt ein Kosteneinsatz von ca. 160.000 Euro nötig! Derzeit gehen in etwa 680 Kinder in die Westwing-Schule. Durch die Zusammenarbeit mit den regionalen Verantwortlichen und dem persönlichen und finanziellen Einsatz von Theo Fritsche kann auch dieses Projekt ermöglicht werden. Dadurch wird auch die gegenseitige Wertschätzung und Akzeptanz ersichtlich.

Der Erweiterungsbau dieser Schule wurde im Herbst 2012 begonnen und wurde bis Schulbeginn 2013 fertig gestellt. Nun stehen auch Bücherei, Labor und Computerraum zur Verfügung. Neben der Vermittlung von Wissen und sozialen Kompetenzen wird in allen Schulen auch Wert auf sportliche Betätigung gelegt. So werden von den Kindern im Rahmen des Sportunterrichts auch Zusammenhalt und Teamfähigkeit vermittelt. Ebenso wird darauf Wert gelegt, dass die Lehrer in Kursen weitergebildet werden, damit die Qualität des Unterrichts kontinuierlich verbessert wird. Volontärlehrer/innen haben die Möglichkeit für Erfahrungs- und Kulturaustausch. Dieses Angebot wird von jungen Pädagogen gerne angenommen und ist eine Bereicherung sowohl für die Schule wie auch für die Lehrer. Das Ziel all dieser Projekte soll Hilfe zur Selbsthilfe sein.

Das Kinderhaus in Lhubu wurde 2001 in Betrieb genommen. Die anfangs kleine Kinderschar ist inzwischen auf 50 Kinder aus ganz Nepal angewachsen. Unabhängig von Stammeszugehörigkeit und Religion haben diese Kinder eine Heimat und eine “Familie” gefunden. Theo hat die Entwicklung des Heims von Anfang an bis heute verfolgt und unterstützt. Die Betreuerinnen und Betreuer sind sehr engagiert und hilfsbereit.

Theo Technical Academy

Die Ausbildungskurse in der Technical Academy sind sehr gut ausgebucht. Im Sommer 2018 konnten einige gespendete Laptops an die Technical Academy übergeben werden, welche bereits intensiv genutzt werden. Die Technical Academy hat eine eigene Facebook-Seite, welche vom Team in Nepal betreut wird. Dhrup Shrestha arbeitet teilweise auch in der Tech Academy mit. Dhrup hat mehrere Jahre in Österreich verbracht und die Tourismusschule in Bludenz besucht. Sein dort erworbenes Wissen gibt er ihm Rahmen der Ausbildung der Tech Academy an seine Landsleute weiter.

 

Emil’s Hospital

Juving Juving, ein sehr abgelegenes Dorf im Solo-Khumbu und die weitere Umgebung, hatte stark mit einer unzureichenden medizinischen Versorgung zu kämpfen. Die bereits vorhandene kleine und schlecht eingerichtete Geburtenstation konnte um ein weiteres Gebäude erweitert werden. Mehr als 5.000 Menschen haben nun Zugang zu einer grundlegend medizinischen Versorgung und Frauen eine bessere Schwangerschafts- und Geburtenbetreuung. Am 25. April konnte im Beisein von Theos Trekkinggruppe und der heimischen Bevölkerung das „Emils-Hospital“ eröffnet werden.

 

Health Clinic (Sangachok, Sindupalchok)

Die Arbeiten bei unserer Health Clinic haben sich etwas verzögert. Dennoch, haben wir das Ziel nun fast erreicht und werden die Klinik noch bis spätestens Oktober eröffnen können. Wir werden euch über die Eröffnung auf dem Laufenden halten. Dieses Projekt ist ebenfalls sehr wichtig um die medizinische Unterversorgung im Distrikt Sindupalchock zu verbessern. Das Einzugsgebiet der neuen Klinik umfasst mehr als 15.000 EinwohnerInnen.

Photovoltaik-Anlage Juving

Ein tolles Projekt wurde von der Firma Licht und Wärme Elektrotechnik aus Raggal finanziert und umgesetzt. In Juving wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 6,5 kWp von Bernhard Burtscher und Lukas Rützler in Zusammenarbeit mit Suresh Pahari installiert.

Dadurch ist eine durchgehende Stromversorgung für Emils Hospital und die Juving Schule gewährleistet. Das notwendige Material (ca. 4.000 kg) wurde mit 90 TrägerInnen in einem 3-tägigen Fußmarsch vor Ort gebracht. Herzlichen Dank an die Firma Licht und Wärme Elektrotechnik insbesondere Bernhard und Lukas, unserem Volunteer Daniel Steuerer sowie unserem nepalesischen Freund und Elektromeister Suresh Pahari. Suresh hat übrigens seine Ausbildung zum Elektromeister in Deutschland abgeschlossen.

Gelebte Nachhaltigkeit

Neben der sehr professionellen Betreuung der Kinder wird auch viel Wert auf Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen gelegt. Beeindruckend sind der umfangreiche und effektive Einsatz von erneuerbaren Energien und die Nutzung der Sonnenenergie mithilfe eines Parabolspiegels. Durch den Bau einer Biogasanlage können erhebliche Mengen an teurem Propangas eingespart werden. Diese Anlage wird vor allem aus Speiseabfällen großer Hotels und dem Abwasser des Kinderhauses gespeist.

Der nach der Vergärung verbleibende Rückstand kann zudem als Dünger auf den eigenen Feldern ausgebracht werden. Im Jahre 1999 wurde in der Nähe des Kinderhauses ein ca. 3500 Quadratmeter großes, landwirtschaftlich genutztes Grundstück gekauft. Wichtig beim Landkauf war, dass die Ländereien einen direkten Zugang zum durchfließenden Bach haben. Wasser ist auch in diesem Land eine wichtige Ressource. Die komplette Landwirtschaft wurde gleich zu Beginn auf biologischen Anbau umgestellt. Seit Sommer 2002 liefert die Landwirtschaft Reis, Kartoffeln und Gemüse für die Kinder und Angestellten des Kinderhauses. Hühner, Hasen, Enten, Gänse, Schweine und Ziegen kamen nach und nach dazu. Das Gelände ist nur ungefähr 300 Meter vom Kinderhaus entfernt. Es ermöglicht den Jungen und Mädchen die Grundbegriffe des Gartenbaus zu erlernen. Mit dem Zukauf von Feldern ist ein großer Schritt in Richtung “Hilfe zur Selbsthilfe” gelungen. Die Bewohner können sich mit Gemüse und Eiern inzwischen selbst versorgen. Sie produzieren bereits einen Überschuss, den sie an die Dorfbewohner von Lhubu und an Fünf-Sterne-Hotels in Kathmandu verkaufen. Sie tragen so zum Unterhalt des Kinderhauses mit bei und können sich inzwischen teilweise selbst finanzieren. Das Kinderhaus in Lhubu ist ein äußerst gelungenes Projekt. Wer einmal die Gelegenheit hat dieses gelungene Kinderhaus-Projekt zu besuchen, wird von der Freude und Aufgeschlossenheit der Kinder begeistert sein.

Kaffeefarm

2018 wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt. Eine Kaffeefarm wurde gegründet, ein für den Anbau geeignetes Stück Land erworben und großem Eifer wurde bereits eine Plantage angelegt. 2000 Löcher wurden gegraben und dann die empfindlichen Pflanzen eingesetzt. Nabil Parajuli, der nepalesische Projektmanager weiß die Unterstützung aus Österreich sehr zu schätzen: „Die Kaffeefarm wird das soziale Leben und das Einkommen der Farmer verbessern. Wir hoffen, dass uns Theo auch in Zukunft unterstützen wird.

Weiterbegleitung

Die Hilfe zur Selbsthilfe zeigt sich auch in der Unterstützung der Schulabgänger vom Kinderhaus. Nach positivem Abschluss der Schule können die Jugendlichen noch begrenzt im Kinderhaus wohnen. Doch auf dem oft schwierigen Weg in den Berufsalltag und in die Selbstverantwortung werden sie aber auch nach der Zeit im Kinderhaus unterstützt und begleitet. Durch die Gewährung von Mikrokrediten haben sie die Möglichkeit, den Weg in die Selbständigkeit zu wagen. Bei guten schulischen Leistungen wird durch die Bereitstellung von Stipendien auch ein Studium unterstützt, ebenso beim Erlernen eines Berufes. Dadurch wird ersichtlich, dass durch diese Projekte nicht nur Schulbildung gefördert wird – sie bedeuten Nachhaltigkeit und Mitwirken an einer selbstverantwortlich heranwachsenden Jugend, Grundstein für eine gesunde Gesellschaft.

Weitere Vorhaben

Andere Projekte sind bereits in Planung. Durch die gute Zusammenarbeit, vor allem mit dem vor Ort verantwortlichen Sunil Krishna Shresta ist eine effektive Umsetzung gewährleistet. Von diesen Projekten profitieren nicht nur die Kinder und deren Familien, es werden so auch temporäre Arbeitsplätze geschaffen, die die Not vieler Familien lindern helfen.

Theo Fritsche: Ein Star der Berge, der keiner sein will

Die Berge sind sein Zuhause, nicht nur daheim, sondern vor allem auf der ganzen Welt. Kein Wunder denkt man, da Theo Fritsche in Vorarlberg mit dem Rätikon im Blickfeld buchstäblich aufgewachsen ist. Dem war aber nicht so: Hineingeboren als zweitjüngstes von neun Kindern einer Bauernfamilie stand die Mitarbeit am Hof bald im Vordergrund und nach damaligem katholischen Verständnis ist der (Berg)-Sport im Sinne von „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ praktisch eine Sünde. In einem Onkel fand er aber eine willkommene „Aufstiegshilfe“ und so stand der Weg frei zu den Felsen, wo er sich seine „Streicheleinheiten“ holt.

„Ich will spüren, wie gern mich ein Berg hat. Man muss sich mit ihm verbünden,“ bekennt er in einem Beitrag von ORF-Vorarlberg. Dabei vergaß er nicht auf die alemannischen Tugenden, lernte das Tischlerhandwerk, gründete dann als Meister ein eigenes Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern und auch eine Familie mit vier – in der Zwischenzeit erwachsenen – Kindern. Sein Klassenvorstand in der Hauptschule hatte ihm einst ob seiner Kreativität eine künstlerische Laufbahn empfohlen (die wegen der hohen Ausbildungskosten nicht in Frage kam). Nun konnte er diese Fähigkeiten aber in auserlesenen Tischlerarbeiten einbringen und vor allem bei seiner Karriere als Bergsteiger der Extraklasse, dem kein Berg zu hoch und zu schwierig ist. Auch sonst verlor er nie die Bodenhaftung und gibt sich stets zurückhaltend und bescheiden, wo andere sich längst ob solcher Erfolge ins Rampenlicht gestellt hätten. Die Berge der Welt erweiterten auch seinen spirituellen Horizont. Zwar ist er seinem katholischen Glauben grundsätzlich treu geblieben, aber er schöpft auch Kraft und Energie im Buddhismus, in seiner friedfertigen Ausformung in Verbindung mit dem Respekt vor der Schöpfung. Und die biblischen Geschichten vom 40-tägigen Fasten in der Wüste als geistige Übung in Bescheidenheit hat er in den Weiten des tibetischen Hochlandes erprobt. Es ergibt sich daher von selbst, dass er dem Wirtshaus und auch dem Hüttenzauber zeit seines Lebens, das bald schon in das siebente Jahrzehnt übergehen wird (was ihm keineswegs anzusehen ist) nichts abgewinnen kann.

 

Sein Weg zu den Seven Summits

Den Weg zu den höchsten Gipfeln der sieben Kontinente hat Theo Fritsche heimlich begonnen, sogar barfuß am Hängenden Stein (Rappaköpfle), einem spitzen, felsigen Ausläufer der Lechtaler Alpen zwischen den Gemeinden Ludesch und Nüziders. Hätte er um Erlaubnis gefragt, so wäre es ihm sicher nicht vergönnt gewesen, denn so etwas ist ja schade um die Zeit, zu gefährlich zudem und bringt auch nichts.

Inzwischen zählt Theo Fritsche zu jenen wenigen, die ohne großes Aufsehen die „Seven-Summits“ bestiegen haben. Noch dazu by fair mains (bedeutet in der Bergsteigersprache: ohne künstliche Hilfsmittel, Verzicht auf Lastenträger, Fixseilen und zusätzlichen Sauerstoff). Oft sind ja Bergsteiger bei besonderen Herausforderungen ganz auf das Ziel konzentriert und vernachlässigen dabei die Menschen, die in diesen Bergen schon lange Zeit leben. Theo Fritsche widmet jedoch diesen Menschen großen Respekt, der zur Initiierung von Hilfsprojekten in Nepal geführt hat. 

Die Motive für dieses Engagement beschreibt er so: „Egal auf welchem Kontinent ich unterwegs war, habe ich vor allem von diesen Menschen großen Respekt. Dadurch hatte ich viele wunderbare Begegnungen! Da ich gerade in Nepal im Rahmen der vielen Expeditionen und Trekkingtouren viele erfreuliche Begegnungen mit der örtlichen Bevölkerung hatte, ist es mir wichtig, gerade diesen Menschen etwas zurück zu geben! Habe erlebt, dass ca. 50 Prozent der nepalesischen Menschen nicht lesen und schreiben konnten, so war es für mich wichtig gerade die jungen Menschen eine Möglichkeit zu schaffen, ein Schule zu besuchen! So habe ich vor 20 Jahren angefangen die erste Schule zu bauen! In der Zwischenzeit sind sechs Schulen fertig und drei sind in Bau, die bis Ende dieses Jahres fertig sind und übergeben werden! Es wurden noch mehrere Projekte umgesetzt, z. B. Krankenstationen, Geburtenstation, Technical Academy u.a.“

 

Infos, Kontakte

http://www.theofritsche.at (Schul- und Hilfsprojekte, mail@theofritsche.at, bjoern@theofritsche.at

Spendenkonto: Raiffeisenbank Walgau/GWT, Bankleitzahl: 37 458, Kontonummer: 5 789 441, IBAN: AT03 3745 8000 0578 9441, BIC: RVVGAT2B458


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FEIERLICHE ZEREMONIE ZUM BAUSTART DER KUNDALINEE SCHOOL
Ein historischer Tag für „Weltweitwandern Wirkt” und alle unsere tollen UnterstützerInnen: Im Rahmen einer großen, bunten Hindu-Zeremonie erfolgte am 1. April der offizielle Baustart der Kundalinee School. Strahlende Gesichter bei SchülerInnen & LehrerInnen, unserem Projektarchitekten Johannes Würzler, dem Projektbetreiber Sudama Karki und der gesamten Dorfgemeinschaft. Sieh hier, wie der Bauplatz von einem Hindu-Priester gesegnet und mit Blumen, Räucherstäbchen, Musik und Tänzen feierlich eingeweiht wurde.
Wenn du dieses Schulprojekt mit einer Spende unterstützen willst: http://www.weltweitwandernwirkt.org/bildungsprojekte-nepal/…
 

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Das nach dem schweren Erdbeben 2015 völlig zerstörte Kinderheim wurde mit Spenden von Weltweitwandernwirkt! neu aufgebaut. Am Grundstück daneben sind die Arbeiten für ein weiteres Heim für 100 Kinder gerade voll im Gange. Der Rohbau wurde bereits fertig gestellt, bei einigen Häusern wurde bereits das Dach aufgesetzt.

Schule in Hile

Auch in Hile, einem Sherpadorf im Everest-Gebiet, wurde das vom Erdbeben zerstörte Schulgebäude wieder aufgebaut. Mittlerweile ist der Schulbetrieb wieder voll im Gange. Der nächste wichtige Schritt liegt darin, die Ausbildung der LehrerInnen und die Qualität der Unterrichtsmaterialien zu verbessern. Seit Dezember 2016 erstrahlt das Schulgebäude in neuem Glanz, was für alle Kinder und LehrerInnen in Hile eine große Freude ist. Lehmziegel wurden selbst hergestellt, auch für den Außenputz wird als Material Lehm verwendet. Das verleiht der Fassade der Schule ein sehr schönes und traditionelles Aussehen.

Kundalinee School

Ein neues, fantastisches Schulprojekt für 400 Kinder in der Nähe der Bottle Houses am Stadtrand von Kathmandu ist im Entstehen. Die Kundalinee School soll in zweierlei Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Zum einen als ökologisch-nachhaltiges Schulzentrum, das sich harmonisch in die Tradition und Kultur der Umgebung einfügt. Zum anderen wollen wir mit einem pädagogisch sehr modernen Konzept eine Musterschule entwickeln, die es Kindern ermöglicht, zu offenen, kritischen und eigenverantwortlichen Menschen heranzureifen. Dies ist sehr wichtig, da die traditionellen, staatlichen Schulen in Nepal sehr konservative und starre Unterrichtskonzepte verfolgen.

Unser professionell mit dem Projekt betrauter Architekt Johannes Würzler befand sich im Dezember 2016 vor Ort, um alle Vorbereitungen für einen optimalen Baustart Ende Jänner 2017 zu treffen. Die letzte von ihm erstellte Visualisierung (siehe unten) lässt erahnen, welche enormen Dimensionen dieses Schulprojekt mit einem Finanzierungsbedarf von rund 1 Mio. Euro hat. Der gesamte Schulkomplex besteht aus acht Einzelgebäuden und einer großen Sporthalle, die zum Großteil aus Bambus errichtet werden soll. Für die Klassengebäude kommen traditionelle Baustoffe wie Lehmziegel, Holz und Flaschen zur Verwendung. Die Lage des Grundstücks, auf dem sich das Schulzentrum befinden wird, zeichnet sich durch eine sehr sonnige Lage aus. Deshalb war es bei der Planung für unseren Architekten sehr wichtig, die Position der einzelnen Gebäude so auszurichten, dass diese im Sommer bestmöglich der Sonne abgewandt sind. Zudem kommen während der heißen Sommermonate auch Sonnensegel zur Beschattung der Innenhöfe zum Einsatz. Im kurzen, kalten Winter hingegen ist die großzügige Besonnung des Grundstücks natürlich sehr willkommen.

 

NEUE BALKONE FÜR DIE „BOTTLE HOUSES” IN NEPAL

Der von uns engagierte und finanzierte Projektarchitekt der Kundalinee School – Johannes Würzler – ist seit drei Tagen wieder in Nepal. Seine erfreuliche Nachricht: Die „Bottle Houses” bieten den Kindern mit neuen, großzügigen Balkonen aus Holz nun eine zusätzliche, sehr einladende Begegnungszone im Außenbereich. Johannes ist happy – wir auch! Wenn du mehr über dieses Projekt erfahren oder es mit einer Spende unterstützen willst: http://www.weltweitwandernwirkt.org/


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Ein Einzelner kann eine Menge tun, um seine Umgebung zu verbessern. Davon handelt die Geschichte von Philip Munyasia, dem 33-jährigen Gründer von OTEPIC, einer Graswurzel-Organisation in der Stadt Kitale im Nordwesten Kenias. Aufgewachsen unter ärmsten Bedingungen in einem Slum in Kitale als jüngster von acht Brüdern, erhielt Philip als einziger die Chance auf eine Ausbildung. Er nutzte sein Privileg und seine damit erworbenen Fähigkeiten, um die Lebensbedingungen in seinem Township und darüber hinaus zu verbessern.


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Das neue Jahr startet an der école vivante tiefverschneit und winterlich still im Aït Bouguemez, dem „Tal der glücklichen Menschen“ im hohen Atlas (siehe Foto). Eine schöne Zeit, um inne zu halten, still zu werden und sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Die bevorstehenden Feierlichkeiten für die Eröffnung des Collèges Ende April werden nun detailliert geplant. Das Jahresthema „sich öffnen, sich präsentieren“ passt wunderbar dazu und erfordert von Lehrern, Schülern und allen Mitwirkenden an der école vivante Reflexion, sich bewusst werden und zu fokussieren.

Die Schüler bereiten sich nun auf die schriftliche Semesterprüfung vor. Neu gelerntes, erfahrenes wird individuell und in Gruppen resümiert. Die Schulkinder erstellen einen individuellen Lernnachweis, der aufzeigt, was im vergangenen Semester gearbeitet wurde. Diese Lerntagebücher helfen, Wissen zu strukturieren, Erfahrungen festzuhalten und weiterführende Fragen zu entwickeln (Foto unten: Vorbereitungen für die Semesterprüfung).

Der Höhepunkt in diesem Monat sind die Vorbereitungen und die Durchführung des village vivan’te.. Wie bereits im vergangenen Jahr konzipieren die Schulkinder zusammen mit den Lehrpersonen ein eigenes Dorf mit Café, Bäckerei, Frisör, Souk (Markt) und verschiedenen Aktivitäten. Dazu wird eigenes Geld gedruckt, Produkte werden hergestellt, Preise festgelegt und Stände aufgebaut. Am Ende dieser Projektwoche dürfen alle Beteiligten einen Tag lang in ihrem village vivant’e leben, arbeiten und einkaufen. Ein großartiges Erlebnis mit vielfältigen Lernmomenten (siehe Foto).

Nach diesen vielfältigen Erfahrungen und nach Abschluss der Semesterprüfungen gehen die Schulkinder und das gesamte Team nun in die verdienten Ferien. Das neue Semester wird uns viele neue spannende Lernfelder eröffnen. So sind auch unsere Freunde Lukas und Joana bereits im Aït Bouguemez angekommen und haben erste Vorbereitungen für das Projekt „Permakultur am campus vivant’e“ getroffen (Foto: Aufbau der Wetterstation für das Projekt). Wir freuen uns darauf und werden dich auf dem Laufenden halten!

Eine Rückschau mit Fotos von Isabelle Saluz, siehe: http://www.weltweitwandernwirkt.org/2017/02/07/campus-vivante-im-jaenner-2017/

 

 


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Schulbrote-web

Das Ärzte-Ehepaar Dr. Andrea Hofer und Dr. José Torres Noriega wanderte im Jahre 2005 nach Lima aus. Die aus Waltersdorf bei Baden stammende Niederösterreicherin hat ihren Mann beim Studium in Wien kennengelernt. José Torres Noriega stammt aus einer privilegierten Schicht in Lima, sein Vater war Anwalt, seine Brüder sind ebenfalls Advokaten, es gibt mehrere Ärzte in der Familie.

 Als das Ehepaar die Armut in den Randbezirken der peruanischen Hauptstadt sah, war ihnen klar, dass sie etwas tun möchten.


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