April 2014: Frauenfußball – Die Zeiten belächelt zu werden sind passé

Die Zeiten, in denen Frauenfußball belächelt wurde, sind endgültig vorbei. Die Frauen-Fußballweltmeisterschaft hat durchwegs ein hohes Niveau erreicht, was auf steigende Professionalisierung und gesellschaftliche Anerkennung zurückzuführen ist. 

Peru: Frauen mit fliegenden Röcken am Ball

Es mag am ersten Blick belustigen. Campesinas, indigene Frauen, die hoch in peruanischen Anden leben, spielen mit bunten, flatternden und mehrschichtigen Röcken und mit einfachen zehenfreien Sandalen begeistert Fußball. Selbstbewusst erklären sie dazu: „Wir können uns nie an Schuhe gewöhnen und auch nicht an Hosen. Von Kindheit an sind wir so gekleidet: mit Sandalen, mit Rock und mit Hut. Und wir stehen dazu, auch vor fremden Leuten bei den Spielen in anderen Dörfern und Städten. Die belächeln uns. Aber das schüchtert uns nicht ein. Wir sind stolz auf unsere Tracht und fordern die anderen heraus.“ Wer hätte gedacht, dass diese Frauen aus dem unscheinbaren Bergdorf Churubamba einmal international für Aufsehen sorgen würden? In diesem Dorf, wo es keinen Strom, kaum fließendes Wasser gibt, wo keine Straße hinführt, das nur in einem einstündigen Fußmarsch zu erreichen ist? Wer hätte gedacht, dass sie mit ihren farbenprächtigen Röcken und ohne entsprechendes Schuhwerk weit besser ausgestattete Frauenteams regelrecht überrennen würden? Dass sie mit ihrer Leidenschaft für diesen Sport nicht nur die seit Jahrhunderten fixen Dorfstrukturen in Frage stellen, sondern auch die Zukunft ihrer Kinder zum Positiven wenden?

Die Geschichte der andinen Ballesterinnen begann vor über 30 Jahren, als Peru noch eine bedeutende Rolle im Weltfußball (der Männer) spielte. Einige verließen sogar ihr Bergdorf, um sich WM-Spiele anzuschauen (1978 und 1992 war Peru qualifiziert). Als sie wieder in ihr tristes, von Hunger und Entbehrung geprägtes Leben zurückkehrten, verwandelten sie den zentralen Dorfplatz mit Hilfe von einfachen Pfosten in ein Fußballfeld, eine Cancha.